Bruder von Geert Wilders: „Es ist der Familie ein Rästel“

30 11 2009

Bei der Lektüre einiger Zeitschriften begegne ich in „Vrij Nederland“ (vergleichbar mit „Die Zeit“) einem Artikel, in dem Paul Wilders, Bruder von Geert Wilders, zitiert wird. Der schrieb lt. Vrij Nederland im Webforum des Utrechter Schachvereins „UCS De Rode Loper“ (Der rote Läufer) über seinen mittlerweile weltweit bekannten Bruder. Der heute ja als ziemlich rechts eingestuft wird.

Geert Wilders soll demnach einmal ziemlich links gewesen sein. Und zwar hat er seinem Bruder ein Poster der heute nicht mehr existierenden Partei „PSP geschenkt. Die PSP war kurz gesagt die „Pazifistisch Sozialistische Partei“, eine linke Partei, die sowohl mit dem Pro-Moskau-Kurz der kommunistischen CPN als auch dem in ihren Augen Pro-Amerika-Kurs der sozialdemokratischen PvdA nichts am Hut haben wollte. 1991 ging sie dann mit der CPN und anderen Parteien in der heutigen Partei GrünLinks auf. Nun, auch andere Promis hatten so ihre linke Phase, der ermordete Pim Fortuyn fand die CPN auch mal ganz toll, am vergangenen Wochenende lese ich in Het Parool von George Bakers („Una paloma blanca!“) kommunistischen Aktivitäten und schliesslich schmuste auch die eiserne Rita Verdonk mal mit der PSP herum.

Paul Wilders und der Rest der Familie machte dann mit, wie Geert Wilders sich schliesslich der linksliberalen Partei D66 zuwandte und dann der rechtsliberalen VVD. Wie es zu dem langen Schwenk nach „Rechts“ kam? Paul Wilders: „Das ist für unsere ganze Familie ein Rätsel.“

Viel zu sagen haben sie einander eh nicht mehr. Paul Wilders nannte seinen Bruder bereits den „neuen Janmaat“ (tragisch gescheiterter Rechtsextremist, im Jahr 2002 gestorben) und empfahl, sein „Brüderchen“ nicht zu wählen. Vrij Nederland fragt sich allerdings auch, welche Meinung nun Paul Wilders zu anderen Inhalten seines Bruders hat. Immerhin sei der ja auch gegen die Anschaffung des superteuren Jagdfliegers „JSF“, gegen ein neues Entlassungsrecht und gegen die Erhöhung des Renteneinstiegsalters (AOW) von 65 auf 67.

Vrij Nederland, 10. Oktober 2009

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Wilders will „Minarettenreferendum“ für die Niederlande

29 11 2009

Was eine Mehrheit der Schweizer will, will möglicherweise auch eine Mehrheit der Niederländer, denkt Geert Wilders offenbar. Eine Volksbefragung über das Verbot der Minarette ergab offenbar um die 58 Prozent für ein Minaretten-Verbot. Bei den Schweizer gibt es jetzt so um die vier Minarette.

Wilders will nun auch so ein „Minarettenreferendum“ für die Niederlande. Entweder die Regierung komme selbst damit, oder er wolle das erzwingen.





Aussenminister Verhagen wirft Wilders „zweierlei Maß“ vor

29 11 2009

Geert Wilders, einziges Mitglied der von ihm gegründeten Partei PVV, wird neuerlich von Aussenminster Maxim Verhagen angegriffen. Der Christdemokrat messe mit „zweierlei Maß“. Er beschimpfe die Leute mit allem Möglichen und wenn dann der dann in Prag seinen Film nicht zeigen könne oder der türkische Aussenminister ihn nicht sprechen wolle, sei er böse.

Verhagen sagte laut der Zeitung „De Telegraaf“ bei einer Veranstaltung dert Jugendorganisation der CDA, dass wenn Wilders sich die „Freiheit nehme, die Sprache der Straße zu benutzen, um eine ganze Bevölkerungsgruppe in die Ecke zu stellen, dann müsse er anderen auch die Freiheit gönnen, um das als unangenehm zu empfinden“.

Verhagen muss sich regelmässig für Wilders einsetzen, falls wieder irgendein Land ihn nicht einreisen oder irgendwelche Politiker nicht mit ihm reden wollten. Er sagte, dass die Reisefreiheit und die Meinungsfreiheit auch mit sich bringen würden, dass niemand die Pflicht habe, Wilders zu empfangen.

Einer Umfrage des Meinungsforschers Maurice de Hond zufolge verstehen 59 Prozent der Niederländer, dass die Türkei Wilders nicht empfangen wolle, und sind 58 Prozent sind dagegen, dass die Türkei der EU beitrete. 61 Prozent meinen, dass der für Januar geplante Türkei-Besuch abgesagt werden sollte, falls Wilders nicht mitreisen dürfe.





Wilders soll Subventionen bekommen

26 11 2009

Jedenfalls, falls er will. Bislang muss eine Partei in den Niederlanden minimal 1000 Mitglieder haben, um vom Staat Subventionen bekommen zu können. die PVV von Geert Wilders kennt aber nur ein Mitglied – Wilders selbst!

Innenministerin Guusje ter Horst hat nun lt. Het financieele Dagblad ein Gesetz vorbereitet, wonach die PVV in Zukunft doch Geld bekommen kann. Die Sache hat nur einen Haken. Die PVV muss dann wohl seine Spender publizieren, und das will Wilders vielleicht nicht. Auf der Basis der heutigen Umfragen kann Wilders mit einer Million Euro Subvention rechnen.





Türkei liegt quer

25 11 2009

Wilders nicht in die Türkei?

Und zwar beim vom Haager Parlament geplanten Besuch, bei dem Geert Wilders gern dabei sein würde. Nun aber sagt Burak Özügergin, Sprecher des türkischen Aussenminister Ahmet Davutoglu der niederkländischen Nachrichtenagentur ANP, dass Wilders ein „Faschist und Rassist“ sei, der auch in vielen europäischen Städten nicht willkommen sei.

Wilders entgegnet, dass die Türkei mit den „dummen Worten“ ihr „wahres Gesicht“ sehen lassen würde. Er sei weder ein Rassist noch ein Faschist.





Wilders-Stadt Venlo: seine Ex-Partei VVD gewinnt Gemeindewahlen

19 11 2009

Bei vorgezogenen Gemeindewahlen in der Stadt Venlo gewann die VVD, aus der Geert Wilders ja einmal ausgetreten war, die meisten Stimmen. Die Wilders-Partei PVV war allerdings ausgerechnet in Wilders Heimatstadt gar nicht angetreten. Die VVD holte etwas mehr als Viertel der Stimmen (ca. 27 Prozent), CDA folgte mit 19 und die PvdA mit 11,5 Prozent. Wobei die Sozialdemokraten ihre Wählerstimmen halbierten.





Bruder von Geert Wilders: „Der will nur Macht, den wähle ich nicht“

18 11 2009

In Venlo, der Heimatstadt von Geert Wilders, ist es die Wahl-Lage dieser Tage ein bisschen kurios. Ein Drittel aller Wähler der Stadt an der deutschen Grenze wählten bei der letzten (Europa-)Wahl Geert Wilders PVV-Partei, doch bei der Kommunalwahl am heutigen Mittwoch steht die Partei mit der begrenzten Mitgliederzahl (kleiner Scherz: nur Wilders selbst ist Mitglied) gar nicht auf dem Wahlzettel.

Nun, so schreibt das Algemeen Dagblad, sagen die letzten Umfragen, dass Wilders Ex-Partei VVD neun der 37 Prozent der Gemeinderatssitze (23 Prozent) holen dürfte, dahinter folgen CDA mit sieben und die PvdA mit fünf Sitzen, acht gehen an diverse lokale Parteien.

Wilders hatte die Nichtteilnahme an der Wahl damit begründet, dass er keine geeigneten Kandidaten gefunden hätte. Widerstand leistet jetzt auch Paul Wilders, und zwar nicht gegen die Moslems sondern gegen seinen eigenen Bruder! Der heisst nämlich Geert Wilders. Sein Bruder beherrsche zwar das politische Handwerk,sagte er in der TV-Sendung „Pauw & Witteman“, aber er nutze es auf verkehrte Weise. „Alles was er will ist macht.“ Den Film „Fitna“ fand er ganz einfach schlecht. Er werde die PVV nicht wählen. Zum Teil sind seine Standpunkte schon seit 2006 bekannt. Ob Geert Wilders nun auch seinen eigenen Bruder der Dämonisierung beschuldigt? Wir werden sehen.





Ex-CDA-Fraktionschef: Keine Koalition mit PVV

17 11 2009

Die regierenden Christdemokraten, CDA, sollen nicht mit der PVV  koalieren, sagte Ex-CDA-Fraktionschef Willem Aantjes. Grund: im CDA-Wahlprogramm stehe, dass ein Koalitionspartner demokratisch sein müsse.  Und die PVV sei in seinen Augen nicht demokratisch. Also, entweder ändere der CDA sein Wahlprogramm oder die PVV werde demokratisch.

Quelle: De Telegraaf





Gewerkschaft FNV und Geert Wilders wursteln miteinander

17 11 2009

Riesenschlagzeile auf Seite 1 von „De Telegraaf“! „FNV vreest malloot Wilders“. Auf Deutsch in etwa: Gewerkschaftsbund FNV fürchtet den Blödmann Wilders.

Genau genommen ist der FNV im Zwiespalt. Ein grosser Teil der Gewerkschaftler denkt, dass viele Mitglieder der Gewerkschaft den rücken kehren, sollte Wilders an die Regierung kommen. FNV-Vorsitzender Henk van der Kolk habe hinter den Kulissen gesagt, Wilders sei ein Blödmann, der wie ein Wahnsinniger rede. Wilders nennt das wiederum eine „grobe Beleidigung“. Seine Partei sei bei vielen FNV-Mitgliedern populär. Van der Kolk sei deshalb für seine Funktion ungeeignet.

Knackpunkt war der Versuch von FNV-Vizechefin Agnes Jongerius, um mit Wilders wegen der geplanten Erhöhung des Renteneinstiegsalters (AOW) von 65 auf 67 Jahre ins Gespräch zu kommen. Dieses ist von der Regierung bereits beschlossen, die PVV von Geert Wilders ist dagegen. In den vergangenen Tagen liess die FNV die Parteibüros von CDA und PvdA besetzen, um gegen den Beschluss zu protestieren.

Der FNV sieht allerdings auch, wie mehr und mehr Anhänger linker Parteien in das Lager der Wilders-Wähler wechseln. Die immer noch mitregierender PvdA ist inzwischen auf zehn Prozent gesackt. Gegen eine Zusammenarbeit FNV – PVV spricht vor allem, dass Wilders das AOW-Problem auf Kosten der Moslems lösen will. Würde es keine neuen Moslems im Land geben, dann könnten die Niederländer auch weiterhin mit 65 statt 67 in Pension gehen.

 





Wilders-Partei führt in Wahlumfrage

15 11 2009

In einer Umfgrage des Meinungsforschers Maurice de Hond führt die Partei von Geert Wilders, die PVV. Sie würde bei der Wahl zur Zweiten Kammer in Den Haag 28 der ingesamt 150 Sitze bekommen, gefolgt von der Regierungspartei CDA (26), den Oppositionsparteien D66 (24) und VVD (19). Die beiden Konkurrenten PvdA (Regierung, sozialdemokratisch) und Sozialistische Partei (früher maoistisch) würden bei jeweils 15 Sitze landen.

Auffalend ist der Gesamt-Verlust der Regierung. Die kleinere Christenunion würde sechs Plätzen erhalten und damit die Regierung insgesamt 47 – heute sind es 80, 76 sind für die Mehrheit im Parlament nötig.