Bei der Lektüre einiger Zeitschriften begegne ich in „Vrij Nederland“ (vergleichbar mit „Die Zeit“) einem Artikel, in dem Paul Wilders, Bruder von Geert Wilders, zitiert wird. Der schrieb lt. Vrij Nederland im Webforum des Utrechter Schachvereins „UCS De Rode Loper“ (Der rote Läufer) über seinen mittlerweile weltweit bekannten Bruder. Der heute ja als ziemlich rechts eingestuft wird.
Geert Wilders soll demnach einmal ziemlich links gewesen sein. Und zwar hat er seinem Bruder ein Poster der heute nicht mehr existierenden Partei „PSP geschenkt. Die PSP war kurz gesagt die „Pazifistisch Sozialistische Partei“, eine linke Partei, die sowohl mit dem Pro-Moskau-Kurz der kommunistischen CPN als auch dem in ihren Augen Pro-Amerika-Kurs der sozialdemokratischen PvdA nichts am Hut haben wollte. 1991 ging sie dann mit der CPN und anderen Parteien in der heutigen Partei GrünLinks auf. Nun, auch andere Promis hatten so ihre linke Phase, der ermordete Pim Fortuyn fand die CPN auch mal ganz toll, am vergangenen Wochenende lese ich in Het Parool von George Bakers („Una paloma blanca!“) kommunistischen Aktivitäten und schliesslich schmuste auch die eiserne Rita Verdonk mal mit der PSP herum.
Paul Wilders und der Rest der Familie machte dann mit, wie Geert Wilders sich schliesslich der linksliberalen Partei D66 zuwandte und dann der rechtsliberalen VVD. Wie es zu dem langen Schwenk nach „Rechts“ kam? Paul Wilders: „Das ist für unsere ganze Familie ein Rätsel.“
Viel zu sagen haben sie einander eh nicht mehr. Paul Wilders nannte seinen Bruder bereits den „neuen Janmaat“ (tragisch gescheiterter Rechtsextremist, im Jahr 2002 gestorben) und empfahl, sein „Brüderchen“ nicht zu wählen. Vrij Nederland fragt sich allerdings auch, welche Meinung nun Paul Wilders zu anderen Inhalten seines Bruders hat. Immerhin sei der ja auch gegen die Anschaffung des superteuren Jagdfliegers „JSF“, gegen ein neues Entlassungsrecht und gegen die Erhöhung des Renteneinstiegsalters (AOW) von 65 auf 67.
Vrij Nederland, 10. Oktober 2009