Danach sieht es aus. Fraktionsmitglied Hero Brinkman will die PVV demokratisieren – sogar Mitglieder zulassen. Geert Wilders und sein treuer Adjudant Martin Bosma sind dagegen – denn Mitglieder könnten den Chef in Sachen Islam überstimmen! Brinkman schrieb einen Plan über die Mitglieder-Frage, der heute diskutiert werden soll. Der Plan gelangte aber vorher an die Öffentlichkeit, De Telegraaf denkt, via Bosma.
Der Richtungsstreit ist heikel, auch weil die PVV in Kürze einige hundert neue Kandidaten für die Provinz-Wahlen finden muss. Dürfen die Mitglied werden?
Lt. De Telegraaf ist der Richtungsstreit zwischen Wilders/Bosma und Brinkman zunächst als eine Art „Rache-Aktion“ von Brinkman begonnen. Aber nachdem Brinkman dann 18.000 Vorzugsstimmen bekommen habe, wurde es eine ernsthafte Angelegenheit. Zumal es sich bei der PVV um eine Partei handelte, bei der sich alles um den Partei-Führer und damit um das Thema Kontrolle bzw. Kontrollverlust drehe.
„Die PVV wächst Wilders über den Kopf“, schreibt Jansen. Zwei Jahre lang habe Wilders all seine Zeit, bsw. jeden Samstag, geopfert, um seine Kandidaten fit für die Medien-Welt zu machen So wurden ganze Talkshows nach gespielt. Trotzdem sei wohl alles zu schnell gegangen.
Noch würden die Wähler Wilders die Zwischenfälle nicht anrechnen, aber das Beispiel Rita Verdonk (einst Wilders-Rivale in der VVD, wie er dort ausgeschieden und dann mit eigener Partei aktiv) zeige, dass die Geduld nicht endlos sei. Verdonk ist inzwischen in der Versenkung verschwunden.
Nun nehme die PVV, also Wilders, ein enormes Riskiko. Heute habe sie 42 aktive Politiker (Jansen meint: Wilders plus 41 PVVer in der Zweiten Kammer, im Europaparlament, in den Gemeinderäten von Den Haag und Almere). Bald würden es durch die Wahlen in den Provinzen und für die Erste Kammer dreimal zu viel sein. Übrigens hat Wilders hier keine große Wahl – wenn er theoretisch gesehen nicht an diesen Wahlen teilnehmen würde, könnte die von ihm abhängige Koalition nicht mit einer Mehrheit in der Ersten Kammer rechnen.Würde Wilders bei diesen Wahlen auf welche Weise auch immer scheitern (oder danach), dann könnte es mit seinem Aufstieg auch schnell wieder vorbei sein.
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