Königin Beatrix hat Geert Wilders in ihrer Weihnachtssprache wieder einmal provoziert. Sie sagte doch glatt weg, dass die „Kraft der niederländischen Gesellschaft darin gesucht werden muss, was verbindet anstelle Gegensätze zu vergrößern“. In den Ohren von Geert Wilders muss das sich wie eine Frechheit angehört haben. Das Programm seiner Einmann-Partei läuft nun mal auf das „Vergrößern von Gegensätzen“, Polarisierung, Auseinandersetzung mit den Moslems in den Termen von „Wir und die“ hinaus. Auf nichts anderes. Und dann sagt das Staatsoberhaupt so was! Ja, und Wilders weiss natürlich, dass Beatrix solche Reden mit dem Ministerpräsident Mark Rutte abstimmt.
Also twitterte Wilders zurück. Anlass war die Verhaftung von zwölf Männern aus Somalia, die angeblich einen Terroranschlag geplant hätten. Das ganze Wochenende wurde darauf los spekuliert. Via dpa kursierte auf deutschen Websites (wie von n-tv) ein Bericht mit einem Foto von Geert Wilders als möglichem Anschlagopfer – dabei hatte es keine derlei Aussagen der niederländischen Sicherheitsbehörden gegeben. Fünf der Somalier sind bereits wieder entlassen, über die anderen wird am Montag entschieden. Mal abgesehen davon, dass bei den Verhafteten keine Bomben gefunden wurden – wie sollten sie schon logistisch gesehen Wilders angreifen? Wilders ist wahrscheinlich der am besten bewachteste Politiker der Niederlande. Wir werden sehen, was die Behörden letztendlich mitzuteilen haben.
Nun zu Wilders Twitter-Meldung. Im Original: „De 12 opgepakte Somalische terreurverdachten zochten volgens mij in NL niet direct naar wat ons verbindt en delen onze waarden vast ook niet“. Übersetzt: Die zwölf verhafteten somalischen Terror-Verdächtigen suchten meiner Meinung nach in NL auch nicht das, was uns verbindet und teilen wohl auch unsere Werte nicht“.
Königin Beatrix ist derweil in Argetninien bei Maxima und Willem-Alexander. Auch dabei: Maximas Vater Jorge Zorreguieta. Der sass mal in der argentinischen Regierung, als diese noch Oppositionelle aus Flugzeugen ins Meer warf. Jorge Zorreguieta einstiger Chef, Videla, hat lebenslang bekommen. De Volkskrant kommentiert lakonisch, dass auf persönlichem Gebiet die Beziehungen zwischen den Oranjes und Zorreguieta immer gut gewesen seien…
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