Wilders will Premier werden

12 03 2011

Großes Interview von Geert Wilders mit dem NRC Handelsblad (das jetzt in Tabloid-Form erscheint und am Wochenende NRC Weekend heisst). Zuvor hatte Wilders sich lange Jahre geweigert, mit den Journalisten des NRC zu sprechen – er spielte sein Spiel lieber über De Volkskrant. Beide Zeitungen waren mal in einem Konzern, PCM, sind aber verkauft worden. NRC an Investoren, De Volkskrant an die belgische Persgroep.

Die Antworten von Wilders sind einigermaßen gewagt.  So sagt er allen Ernstes, dass seine Partei eine „positive Partei“ sei, die eine „positive Kampagne“ (zu den Wahlen in den Provinzen“ geführt habe. Und gibt gleich mal den linken Parteien „einen mit“. Es seien „mehr als fünf Jahre nötig, um das Elend der linken Parteien zu beseitigen“.

Thema Frauenfeindlichkeit. Das NRC erinnert Wilders daran, dass er im Senat möglicherweise von der SGP abhängig sein werde. Diese streng protestantische Partei lehnt die Gleichberechtigung für Frauen strikt ab. „Ist die Partei nicht genauso frauenunfreundlich wie der Islam?“ Wilders entweicht einer klaren Antwort, womit klar ist: es ist ihm egal.

Mit den Christdemokraten hat er ein Hühnchen zu rupfen. Den CDA-Verteidigungsminister Hans Hillen, der vergangene Woche Wilders vorgeworfen habe dessen Partei baue auf „negativen Emotionen“, bezeichnet Wilders als „verwirrten Geist“. Offenbar scheint sich die Auseinandersetzung zwischen Wilders und den Christdemokraten weiter zuzuspitzen – im Kampf um zum Teil die gleichen Wähler.

Über die Zeit im November, wo es über die PVV-Abgeordneten wie Eric Lucassen peinliche Nachrichten gab (NRC: „Briefkastenpissen“) sagt er, es sei eine „Hexenjagd“ gewesen. Also, seiner Meinung nach haben offenbar „die Medien“ schuld.

Das NRC rechnet ihm vor, dass die Niederlande künftig in der Sorge 750.000 Arbeitsplätze nicht besetzen könnten – und da wolle er die Einwanderung beschränken? Ja, er wolle „nicht alle Türken und Polen“ hereinlassen. Insofern hat er vielleicht recht wenn er sagt, dass PVV sei „mehr als Anti-Islam“. Schließlich sind die Polen ja in seltensten Fällen Moslems.

Ja, und er wolle Premier werden. Jedenfalls wenn die PVV einmal die größte Partei sein werde. Zu Mark Rutte habe er gesagt, VVD und PVV haben zusammen 55 Sitze (in der Zweiten Kammer). Wäre er bei der VVD geblieben, so Wilders, dann wäre das nicht passiert. Über seinen einstigen Mentor Frits Bolkestein ärgert er sich mächtig. Der hatte Wilders ein „Strohfeuer“ genannt. Seine Wähler „Arbeitslose mit drogenabhängiger Tochter“ genannt. Jeder sehe ja, dass seine Partei „bleiben“ werde. Und er werde „böse“, wenn man seine Wähler beleidigen würde.

Ein neuer Fitna-Film komme, vielleicht sogar noch in dieser Kabinettsperiode.

Zu den Demonstrationen in der arabischen Welt sagt er, die Leute dort würden „am Montag darum kämpfen, um dene  Diktator wegzubekommen und am Dienstag die Frauen it harter Hand von der Straße schupsen, wenn sie nicht verschleiert“ sein würden. Dann hat man zwar keinen Diktator mehr, aber die  „islamische Diktatur ist genauso schlimm, wenn nicht schlimmer als 100 Mubaraks“. Nun gut, dass ihn die Frauenunfreundlichkeit von religiösen Fundamentalisten eigentlich nicht interessiert sieht man ja daran, dass er gern mit der SGP zusammen arbeiten will, siehe oben.

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