Dieser Plan von Geert Wilders wird nicht aufgehen, meint Paul Hoebink Radboud Universiteit Nijmegen in einem Kommentar in der Zeitung „Trouw“: die Regierung aus VVD und CDA solle anstelle von Einsparungen im Staatshaushalt erst einmal vier Milliarden Euro bei der Entwicklungshilfe kürzen. Das jedoch, so Hoebink, sei aufgrund internationaler Verträge gar nicht möglich. Die Niederlande müsste im Prinzip sogar aus der EU, der Weltbank und allen möglichen UN-Organisationen austreten.
Bei vier Milliarden Euro Einsparung blieben lediglich noch ein Nothilfefonds plus 150 Millionen Euro für die Entwicklungshilfe übrig. Dabei liegen allein drei Milliarden Euro des Entwicklungshilfe-Budgets aufgrund internationaler Verträge fest. Die Niederlande gehört zu den wenigen Ländern, die sich an die alte Absprache, o,7 Prozent des Bruttonationalproduktes für Entwicklungshilfe auszugeben: Schweden, Norwegen, Dänemark und Luxemburg gehören auch dazu.
Wozu gibt es das Berufsbild des Entwicklungshelfers? Weil wir uns nie wieder entbehrlich machen wollen. Die Entwicklungshelfer haben lange so getan, als könnten sie immer alle Probleme lösen. Dadurch verloren viele Menschen denn Sinn für Eigenverantwortung und der vielfach abgenutzte Slogan “Hilfe zur Selbsthilfe” wird zur hohlen Phrase. Welche Hilfsorganisation hat sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, in einem überschaubaren Zeitraum nicht mehr zu existieren? Seit Jahrzehnten wird Entwicklungspolitik mit gigantischem Personal-und FinanzeinsatzPersonal-und Finanzeinsatz betrieben. Trotzdem werden nicht einmal annähernd die Minimalziele erreicht. Länder wie Ruanda, Botswana, Mauritius, Ghana zeigen, dass sie mit eigener Kraft vorankommen.
Dauerhilfe aus dem Ausland zementiert die Abhängigkeit der Regierungen und verlangsamt eine nachhaltige Entwicklung. Warum reden wir den Afrikanern immer wieder ein, dass sie ihre Probleme nicht selbst lösen könnten? Es scheint schwer zu sein, die Menschen ihren eigenen Ideen zu überlassen.
Volker Seitz, Autor „Afrika wird armregiert“