Macht es heutzutage in westlichen Ländern Sinn, um gegen die Pressefreiheit zu kämpfen? O.k., es gibt Länder, in denen sogar die Präsidenten Mailboxen vollquatschen, um sich die Presse zurechtzubiegen. In den Niederlanden ist es ein Gefolgsmann von Geert Wilders, der ein neues Kapitel im Kampf gegen die Pressefreiheit aufschlagen wollte. Und so ergab es sich, dass er – Hero Brinkman – das Wochenblatt Elsevier vor den Kadi schleppen will.
Grund: das Wochenblatt hatte sich in seinen Augen erdreistet, Kritik an ihm auszuüben. Brinkman ist PVV-Vormann in der Provinz Noordholland. dort wird einmal im Jahr die Willem Arondéuslezing gehalten, bei dem irgendein Prominenter eine Rede zu kontroversen Themen halten soll.
Im vergangenen Jahr sollte es der PVV-Kritiker Thomas von der Dunk sein – die PVV legte ihr Veto ein und verhinderte die Veranstaltung. Dieses Jahr sollte es der Trendwatcher René Boender sein – die PVV war wieder dagegen. Brinkman twitterte – und Boender fühlte sich danach bedroht und sagte ab.
Das Wochenblatt Elsevier kommentierte das und schrieb, dass Brinkman wohl ab und zu eine „Twitter-Prügel-Brigade“ nötig habe und mit Lügen und Stimmungsmacherei agiere. Jetzt will Brinkman die unbotmässige Presse an die Leine legen und klagt beim Raad voor de Journalistiek! Doof nur, dass Elsevier diesen Raad nicht anerkennt…
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