
Berliner Zeitung über Wilders
Am Montag zog dann die Berliner Zeitung, die ja keine Sonntagsausgabe hat, in Sachen Wilders-Besuch in Berlin nach. „Herr Wilders und sein blasser Schüler“, heisst es, und in der Unterzeile: „Doch er (Wilders) hat nicht mal den Saal gefüllt.“
Wie in den anderen Medien bekommt auch in dem von Sabine Rennefanz geschriebenen Bericht vor allem Rene Stadtkewitz sein Fett weg. Seine Freiheit habe nur eine einzige Großveranstaltung, und die finde hinter geschlossenen Türen statt, sei auf der Website Politically Incorrect zu lesen gewesen. Lt. Stadtkewitz sei der Autor allerdings ein NPD-Funktionär gewesen. Ja, und im September wolle die Freiheitspartei noch Autokolonnen veranstalten, in aller Öffentlichkeit.
Sabine Rennefanz schreibt dann, dass Geert Wilders „kein Handy, keinen festen Wohnsitz“ habe. Stimmt nicht, mit dem Handy befeuert er bsw. seinen Twitter-Account sowie schickt er SMS zu bestimmten Journalisten in den Niederlanden. Er wohnt offenbar irgendwo in Den Haag, Adresse aus Sicherheitsgründen unbekannt, allerdings kann es sein, dass er jederzeit aus eben diesen Sicherheitsgründen weg muss, er wird wohl auch schon mal nachts aus dem Bett gezerrt.
Stadtkewitz habe „eine angenehme Bassstimme“ einen Sprachfehler, sage bsw. „arabich“ statt „arabisch“. Das lasse „seine harten Sätze weicher, harmloser klingen“. Dann Wilders. „Elegant“ schwinge er einen Bogen vom Mörder Olsos, Andres Breivik (der aber nicht Andres sondern sondern Anders heisst) bis zum Islam. Breivik sei „keiner von uns“, der Islam sei gewaltätig und darum lehne man ihn ab. Die „westliche Kultur ist anderen Kulturen weit überlegen.“ Sabine Rennefanz schreibt daraufhin: „So haben die Nationalsozialisten auch geredet.“ Aber haben die Nazis und Faschisten nicht eigentlich auch diese westliche (jüdisch-chrisltliche) Kultur abgelehnt, als dekadent usw. bezeichnet?
Die Zuschauer hätten die „Arme nach oben gerissen“, als Wilders von seinen „Erfolgen in den Niederlanden“ erzählt. Burka-Verbot, Ausweisung von Kriminellen etc. Als Wilders dann rief „Wir sind die freien Männer und Frauen des Westens“ habe es die „Zuschauer nicht auf ihren Stühlen“ gehalten. Standing Ovations für den Holländer (der er gar nicht ist – er ist aus der Provinz Limburg).
Dann wird Sarrazin mit seinem Buch zum Thema. Die Freiheitspartei von Stadtkewitz sei „quasi die Partei zum Buch“ sein, mutmasst die Autorin der Berliner Zeitung. Die allerdings in Umfragen bei unter zwei Prozent liegen dürfte, obwohl 24 Prozent der befragten Wähler sich vorstellen könnten, eine Anti-Islam-Partei zu wählen. Nützt aber der Freiheitspartei nicht, wie wohl auch der Besuch von Wilders nicht. „Ein Rechtspopulist vom Format Wilders‘ ist in Deutschland nicht in Sicht“, schreibt Sabine Rennefanz. Trotzdem, so Wilders auf der Pressekonferenz, glaube er als „positiver Mensch“ an den Erfolg der deutschen Freiheits-Kämpfer.