„Es ist eine Karikatur“, sagte ein wütender Geert Wilders bei eilens in Cannes von ihm einberufenen Pressekonferenz zum neuen Film von Sascha Cohen, „Der Diktator“. Er trage gar keinen Bart, sondern blondiere sich nur die Haare. „Der einzige aus meiner Umgebung der reitet ist Henk Bleker, und der reitet keine Kamele sondern Ponys.“
Das Despoten-Business sei auch keineswegs so einfach, wie Cohen sich das denken würde. Klar, es sei ihm gelungen den landeseigenen Konkurrenten Namensvetter Job Cohen zu vertreiben. Aber er zum Beispiel habe gerade seinen Einfluss auf die Regierung verloren. Und, am 12. September hole er sich die Mehrheit, zur Not zusammen mit den Post-Maoisten von der Sozialistischen Partei. Kronprinz Willem-Alexander könne dann gleich mal ihm seine alberne Uniform abliefern, die würde er dann selbst anziehen. Die Post-Maoisten würden ihre Uniformen gerade in China entwerfen und schneidern lassen, der Transportweg per Schiff erfordere ja einigen Vorlauf. Der Entwurf allerdings weniger, die Post-Maoisten können auf historische Beispiele zurückgreifen.
Selbstsicher trommelte Wilders mit den Fingern auf den Pressekonferenz-Tisch. „Ich als Nicht-Demokrat habe es gar nicht nötig, dass auf Partei-Tagen tausende Mitglieder zu 99 Prozent zu einem Thema mir ihre unbedingte Zustimmung geben. Weil es die tausenden Mitglieder ja gar nicht gibt“, lachte er schelmisch. „Für die PVV reicht ein einziges Mitglied, das bin ich. So gibt es immer einer Mehrheit. Ich habe sowieso immer recht.“
Außerdem könne er in diesem Sommer gar nicht sein eigenes Volk unterdrücken. „Denn es ist dann Sommerpause. Nicht zu vergessen: ich bin gegen Moslems, Polen, EU-Beamte usw. Die meisten Despoten unterdrücken ihr eigenes Volk, nehmen wir Nordkorea. Ich habe aber habe nichts gegen Einheimische wie Henk & Ingrid.“
Insgesamt würden die Mühen des Diktator-Berufs unterschätzt. So musste er selbst einmal gar in einer demokratischen Partei, der VVD, anfangen. Jahrelang den Demokratie-Mist ertragen. Eine gewaltige Investition. Erst mit der PVV konnte er endlich anfangen, immer wieder neue Gesellschafts-Gruppen zu diskriminieren. Viele Despoten bieten ihrem Volk ein komplettes Programm aus Diskriminierung, Feindseeligkeiten, Meinungsfreiheits-Mangel an, ja manche sogar mit Gefangnissen, einer anständigen Folter oder Hinrichtungen. Ab und zu kommen sie mit einem Krieg. Ein kluger und erfolgreicher Populist, das wolle ein Despot ja auch immer sein, muss dabei ständig eine neue Idee haben. Das strenge an, sagte Wilders.
Geert Wilders wies auch darauf hin, dass das Leben am Lebensende oder davor für Despoten und Diktatoren auch nicht immer einfach ist. „Sie können am Galgen oder vor dem Erschiessungskommando enden, sie werden verspottet. Ich habe die Zahl der Karikaturen über mich schon gar nicht mehr gezählt. Bewacht werden muss ich obendrein auch noch.“ Komisch, nein komisch sei das alles nicht Er sei ja schließlich selbst Filmemacher, kenne sich aus.