Wilders hat jetzt auch noch Einfluss auf deutsche Energie-Netze

12 03 2012

Er ist gegen Moslems, Polen, Bulgaren, Rumänen und Ungarn – und nun auch gegen Deutsche? Bzw. ihr Energie-Netz? Der blondierte PVV-Führer Geert Wilders setzt mit seinen zackigen Aktionen nun auch den deutschen EU-Energiekomissar Günther Oettinger unter Druck. Im Spiegel äußert er sich sich zum Thema Energie-Netz in Deutschland – und da geht es angesichts der erneuerbaren Energien um dringend nötige Investionen, die der Twitter-Populist aus Den Haag verhindern könne.

Oettinger: Weil wir bislang weitesgehend regionale Netze haben. Maximal 150 Kilometer, am Ende das Kraftwerk, am anderen Ende der Verbraucher. In Deutschland existieren vier Übertragungsnetze, aber keine gesamtdeutsche Netzstrategie. Nehmen Sie Tennet, den Betreiber der alten Netze von Viag, Preussen-Elektra und Veba. Tennet ist ein niederländisches Staatsunternehmen. Um in Deutschland zu investieren, benötigt Tennet eine Kapitalerhöhung. Es wird nicht ganz einfach, im holländischen Parlament eine Kapitalerhöhung zu bewilligen, damit in Deutschland das Netz ausgebaut wird. Da bin ich mal auf die Wortmeldung von Herrn Wilders gespannt…

Spiegel: … des populistischen EU-Skeptikers, auf dessen Unterstützung die Minderheitsregierung in Den Haag angewiesen ist.

Was nun? Wir wissen, dass Wilders deutsche Gurkenfabriken und deutsche Hotels schätzt, er hat auch mal gleichgesinntte Populisten in Berlin mit einer Rede unterstützt und Angela Merkel angepinkelt. Was aber hat der PVV-Führer mit unserem Energie-Netz vor?

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Uni Tilburg: Wilder ist Faschist, Uni Utrecht: Wilders ist Populist

26 01 2012

Nicht nur eine akademische Diskussion – in den Niederlanden gibt es Stellungnahmen von Unversitäten, in welche Schublade Geert Wilders eigentlich gehört. Erst kam die Universität Tilburg mit der 64seitigen Arbeit Prototypical Fascism in Contemporary Dutch Politics des Studenten Henk Bovekerk. Er bezeichnete Wilders als Faschist, bekam die Note zehn und jede Menge Kritik.

Jetzt veranstaltet die Universität Utrecht eine Diskussion über Wilders. Hier wird er allerdings Populist genannt. Mayke de Jong von der Universität Utrecht sagte, dass „Politiker seit Jahrhunderten ihre Gegner als Barbaren“ bezeichnen würden. Damit solle Angst verbreitet werden. Früher hätten die Römer genauso Angst vor den Barbaren gehabt wie heute manche vor dem Islam.

Im vergangenen Jahr hatte der Philosoph Rob Riemen in Utrecht am 4. Mai eine Lesung gehalten, in der er zum Widerstand gegen den Faschismus aufrief. Laut dem Lokalsender RTV Utrecht habe er jeder gewußt, dass er damit die PVV meinte.





Ayaan Hirsi Ali: Wilders gewinnt Wahlen

12 03 2010

Die aus Somalia stammende Bürgerrechtlerin Ayaan Hirsi Ali denkt, dass Geert Wilders die Wahlen am 9. Juni gewinnen werde. In einem Interview in der TV-Zeitschrift des der Sozialdemokratie nahestehenden Sender VARA distanziert sie sich allerdings von Geert Wilders. Er sei „populistisch, seine Politik unausführbar“ – dennoch werde er die Wahlen gewinnen. Seine Anhänger würden ihn als „Held“ sehen, der aus der Underdog-Position kommen würde.

Wilders habe bei den nationalen, den europäischen und en lokalen Wahlen gewonnen. Anders als bei der Partei des im Jahr 2002 ermordeten Pim Fortuyn habe er die Fraktion „eisern im Griff“. Er dominiere die Themen wie „Islam, Integration und EU-Beitritt der Türkei“. Nur wenn die großen Parteien wie CDA, VVD und PvdA zusammen eine „Front“ bilden und das Thema Islam nicht tabuisieren würden, könnten sie seinen Aufmarsch stoppen. Sie denkt allerdings, dass die Parteien aus der Periode Pim Fortuyn „nichts gelernt“ hätten.

Ayaan Hirsi Ali distanziert sich von Wilders-Ideen wie Kopftuch-Verbot, Moscheen-Schliessung, Koran und Massen-Deportation  von Moslems.  

Die zwei kennen einander gut. Beide sassen einmal in der Fraktion der liberalen Partei VVD. Ayaan Hirsi Ali hatte im Jahr 2005 zusammen mit dem Filmemacher Theo van Gogh den Film „Submission“ gedreht. Van Gogh wurde daraufhin von einem Moslem-Fanatiker ermordet, Ayaan Hirsi Ali muss seitdem ständig geschützt werden, stieg aus der niederländischen Politik aus und lebt in den USA. Bzw. in Großbritannien, wo sie ja jetzt einen Partner hat. Der genaue Aufenthaltsort wird aus Angst vor Anschlägen verschleiert.