Wilders schlecht erreichbar

22 11 2010

Ganz so einfach ist das mit der neuen Regierung in Den Haag nicht. Geert Wilders hat vor allem bei seiner eigenen Truppe die Zügel nicht in der Hand – deshalb dürfen seine 23 Mitabgeordneten auch auf keinen Fall Partei-Mitglied werden! Sie könnten ihn ja überstimmen.

Am Dienstag aber, so schreibt De Volkskrant, trifft er sich mit den Fraktionschefs der von ihm abhängigen Parteien, Stef Blok (VVD) und Haersma Buma (CDA), und dann würde „in einer halben Stunde eine Liste mit Themen“ abgearbeitet. Das Problem: im Prinzip ist Wilders für alles zuständig – und das funktioniert nicht gut. Volkskrant: „Denn in der PVV wird kein Beschluss genommen, ohne dass Wilders davon weiss.“ Das ist seltsam ungenau – gemeint ist wohl die PVV-Fraktion, in der PVV-Partei ginge das eh nicht anders, denn Wilders ist einziges Mitglied.

Manchmal schaffen es VVD und CDA nicht einmal, ihn in wichtigen Fragen zu erreichen. So kürzlich, als es um die Verringerung von Kunstsubventionen ging – CDA und VVD sollten nach Alternativen suchen, aber PVV-Cheffe Wilders war komplett unerreichbar. Inzwischen gab es am vergangenen Wochenende Demos gegen die Verringerungen dieser Subventionen – 100.000 Menschen machten mit. Dann ist da noch Einwanderungsminister Gerd Leers, der in Brüssel eine Abstimmung rund um die Abschaffung der Visumspflicht von Albanern und Bosniern hatte. Er war dafür, Wilders war telefonisch unerreichbar und so gab hinterher es Ärger mit Wilders.

Nun heisst es schon, Wilders sei „Out of Control“, schreibt De Volkskrant. Er wolle alle Themen bestimmen – aber das sei gar nicht möglich. Hero Brinkman, der Wilders schon eine Weile mit Demokratisierungs-Ideen nervt, schrieb gar, dass die PVV nicht nur die Partei von Geert Wilders sondern aller 24 Fraktionsmitglieder sei. Was eben nichrt stimmt – die PVV gehört zu 100 Prozent Geert Wilders und er soll eine Riesenangst davor haben, dass sein Fußvolk auch etwas zu sagen haben will…

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Geert Wilders im persönlichen Streit mit NRC-Journalist Frank Vermeulen

17 12 2008

Peinliche Affäre für den Journalisten des NRC Handelsblad, Frank Vermeulen. Der Mann ist seit einigen Monaten Redakteur für die Rubrik Opinie & Debat (Meinung & Debatte). Geert Wilders beschuldigt ihn in einem diese Woche erscheinenden Interview mit der Wochenzeitschrift „HP/de Tijd“, dass der ihn kürzlich in einer Kolumne „scheinheilig“ genannt und verächtlich gemacht habe.

Aber, so Geert Wilders, es gäbe da eine Vorgeschichte. Der selbe Mann habe drei Monate davor heulend in seinem Büro gesessen und gebettelt habe, dass Geert Wilders eine Anzeige gegen dessen Sohn zurücknehmen solle. Denn der war von der Polizei kurz mal verhaftet worden. Was war passiert? Der Sohnemann des NRC-Journalisten hatte sich die Nummer von Geert Wilders besorgt und ihn dann mal eben telefonisch mit dem Tod bedroht. Wilders habe die Anzeige nicht zurück gezogen – und dann sei eben 3 Monate im NRC Handelsblad später der Kommentar erschienen, in dem Wilders beschuldigt wurde, dass er die Menschen gegeneinander aufhetzen würde. Kommentar von Vermeulen lt. De Telegraaf: der Herr Wilders würde ein bisschen übertreiben.Frank Vermeulen im Clinch mit WildersFrank Vermeulen im Clinch mit Wilders