Es ist immer wieder erstaunlich – aber in De Volkskrant, einer eigentlich eher linksliberalen Zeitung, kommt Geert Wilders so oft zu Wort wie nirgendwo anders. Am Wochenende gab er ein Interview zu den Einsparungen.
Er brüstet sich darin, dass er für „Henk & Ingrid“ (so nennt er seine Wähler, wobei Mann voll- und Frau teilzeit arbeiten) den Kaufkraftverlust klein gehalten habe. Er habe den „Schmerz lindern“ können. Allerdings, so kontert die Zeitung, gebe es doch Kürzungen bei Kindergeld, Mietzuschlägen und Alten- und Krankensorge. Wilders weicht in seiner Antwort aus.#
Auf die Frage, welchen Kompass seine Partei denn nun habe (also rechts oder links sei), kann oder will er auch keine genaue Antwort geben. Die PVV sei alles und das wiederum auch wieder nicht. Aha. Oha ja, er wolle die Niederlande den Bürgern zurückgeben (wer hat den das Land gerade im Besitz?), dafür sorgen, dass die Niederlande die Niederlande bleibt (wer will was anderes?) und dass das Land vor dem „Europäischen Moloch“ behütet werde.
Extra Einsparungen von fünf (neben den bereits beschlossenen 18 Milliarden Euro) seien für ihn schwer besprechbar. Und wenn, dann ginge das nur, wenn bei Europa, Entwicklungshilfe, öffentlich-rechtlichen Sendern und den Subventionen bei Kunst und Kultur noch mehr gespart werden würde. Also überall dort, wo er Menschen vermutet, die anders denken als er.
In Dänemark ist die mit Wilders verwandte Volkspartei von Pia Kjaersgaard gerade abgewählt worden. Die Partei, die wie Geert Wilders gegen Einwanderer kämpft wird nicht länger gebraucht, um die Regierung im Sattel zu halten. Wilders findet das „sehr schade“. Jetzt kämen die „Sozialisten an die Macht. Das ist keine gute Nachricht“.
Auf Ruud Lubbers angesprochen, der aus dem Nähkästchen der Regierungsbildung plauderte und erzählte, dass Wilders sehr wohl auch gern direkt in die Regierung gegangen wäre, sagte Wilders: „Ach, Lubbers. Ich kann nicht viel mit dem Mann anfangen. Er überreichte mir während der Verhandlungen noch einen langen, persönlichen Brief, auf den ich nie reagiert habe.“ Was Lubbers denn gewollt habe, hakten die Interviewer nach. „Alles Dinge über die Einwanderung. Ich habe es zwar gelesen, war aber nur wenig beeindruckt. Es war so belehrend. Vielleicht war er sauer, dass ich nicht geantwortet hatte und hat es deshalb so gesagt.“